Da wir Spezialisten im Bereich der Liquiditätsbeschaffung durch Sale and Lease Back sind, hat sich ein Unternehmen aus der Metallumformungsbranche an uns gewandt, mit der Frage, ob wir diesem bei der Lösung eines Zahlungsproblems helfen können.
Ausgangslage
Die geschäftsführenden Gesellschafter dieses Metallumformungsunternehmens haben den Maschinenpark vor ein paar Jahren aus der Insolvenzmasse ihres ehemaligen Arbeitgebers übernommen sowie den Großteil des Personals, um den Betrieb fortzuführen.
Da die Hausbank des Unternehmens die Übernahme begleitet hatte, konnte ein Teil des Maschinenparks über die zum Unternehmensverbund der Hausbank gehörige Leasinggesellschaft finanziert werden. Für die übrigen Maschinen, deren Übernahme aufgrund des begrenzten Obligos nicht von der Leasinggesellschaft finanziert werden konnte, wurde mit dem Insolvenzverwalter ein Zahlungsziel vereinbart.
Leider hat sich die Liquiditätssituation des Unternehmens in den vergangenen Jahren nicht sonderlich gut entwickelt, so dass die Geldmittel für die Bezahlung dieser Maschinen nicht vorhanden waren, als sich dieses Zahlungsziel vor ein paar Monaten näherte.
Hinzu kommt ein relativ schlechtes Rating bei der Creditreform mit einem Bonitätsindex weit über 300, weshalb das Unternehmen bei Banken und Leasinggesellschaften nicht wirklich kreditwürdig ist.
Daher mussten sich die Geschäftsführer nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten umschauen und stießen bei ihrer Recherche glücklicherweise auf uns als Spezialisten für solche Fälle.
Problemstellung
Die an den Insolvenzverwalter für die Bezahlung der Maschinen zu zahlende Summe betrug rund 130.000,00 € netto.
Nun gibt es ungefähr eine Handvoll Leasinggesellschaften, die für ganze Produktionsmaschinenparks und auch LKW – Fuhrparks Sale and Lease Back Lösungen auch bei schwacher oder schlechter Bonität anbieten, wobei die meisten dieser Leasinggesellschaften erst ab einer Summe von 250.000,00 € tätig werden. Da wir jedoch auch Leasinggesellschaften im Portfolio haben, die ausschließlich bei Kunden, die ihnen von Vermittlern wie uns angetragen werden, bereits ab einer Summe von 50.000,00 € solche Lösungen anbieten, war der Kunde bei uns an der richtigen Adresse.
Entscheidend bei diesen Summen, die an die Kunden ausgezahlt werden, ist dabei nicht der Wert, der bei einem Verkauf der Maschinen nach längerem Suchen nach einem Käufer erzielt werden kann (allgemein als Marktwert bezeichnet), sondern der sogenannte Liquidationswert, der innerhalb von 3 Monaten von einem professionellen Verwerter erzielt werden würde.
Daher reichen die entsprechenden Maschinenwerte bei dieser Bewertung bei ganz vielen Kunden gar nicht aus, um auf 250.000,00 € zu kommen, weshalb die Leasinggesellschaften, die erst ab dieser Größenordnung tätig werden, für einen Großteil unserer Klientel keine geeigneten Partner sind.
Die Unsicherheit bei unserem neuen Kunden aus der Metallumformungsbranche, der die in Kürze zu erwartende Rechnung des Insolvenzverwalters begleichen musste, war allerdings, ob ein zu erstellendes Liquidationswertgutachten einen für die Begleichung der Rechnung ausreichenden Betrag als Grundlage für eine Sale and Lease Back Transaktion ergeben würde, zumal die entsprechenden Leasinggesellschaften hinsichtlich der Auszahlungssumme noch einen weiteren Abschlag von der Liquidationswertgutachtensumme vornehmen.
Problemlösung
Die Leasinggesellschaft, die wir gleich nachdem der Kunde mit uns Kontakt aufgenommen hatte, angesprochen haben, konnte unserem neuen Kunden helfen.
Ein Mitarbeiter der Leasinggesellschaft vereinbarte mit der Geschäftsleitung unseres Kunden einen Termin, um die Maschinen, über die uns der Kunde zuvor eine Aufstellung sowie ein 2014 vom Insolvenzverwalter in Auftrag gegebenes Gutachten zur Verfügung gestellt hatte, vor Ort in Augenschein zu nehmen. Nach diesem Termin wurde ein Gutachter, der mit dieser Leasinggesellschaft fest zusammenarbeitet, vom Kunden mit der Erstellung des Liquidationswertgutachtens beauftragt.
Da der Kaufpreis für die Maschinen bereits 2014 festgelegt wurde und es zwischenzeitlich schon einen gewissen Wertverlust gab und zudem der Liquidationswert recht niedrig ausfällt und von diesem bei der Auszahlung noch ein Sicherheitsabschlag vorgenommen wird, wurde der Gutachter von der Leasinggesellschaft instruiert, für den Liquidationswert nicht wie sonst üblich einen Verkauf der Maschinen innerhalb von 3 Monaten, sondern innerhalb von 6 Monaten anzusetzen, so dass der Wert etwas höher ausfiel und somit dem Betrag, den der Insolvenzverwalter forderte, recht nahe kam.
Da es trotzdem noch eine kleine Differenz zum Kaufpreis gab, die Auszahlungssumme aus dem Sale and Lease Back Geschäft also etwas niedriger ausfiel als die Kaufpreisforderung des Insolvenzverwalters, hat unser Kunde mit dem Insolvenzverwalter ein weiteres Zahlungsziel für den Differenzbetrag ausgehandelt. Entscheidend hierbei ist auch gewesen, dass der Insolvenzverwalter sein Eigentumsrecht an den Maschinen gegenüber der Leasinggesellschaft trotz nicht ganz vollständiger Bezahlung frei gegeben hat. Somit stand dem Ankauf der Maschinen durch die Leasinggesellschaft nichts im Wege.
Auch in einem weiteren Punkt kam die Leasinggesellschaft unserem Kunden entgegen. Bei solch einer Sale and Lease Back Transaktion ohne großartige Bonitätsprüfung des Leasingnehmers, verlangen die Leasinggesellschaften Negativerklärungen der Hausbank(en) des Kunden und des Vermieters der Gewerberäume, die besagen, dass die Maschinen nicht an die Bank(en) sicherungsübereignet sind und der Vermieter bezüglich der geleasten Maschinen auf sein Vermieterpfandrecht verzichtet.
Da der Vermieter unseres Kunden im Nicht-EU-Ausland sitzt, es sich bei diesem zudem um den ehemaligen Geschäftsführer der insolventen Firma, von der unser Kunde Maschinenpark und Personal übernommen hatte, handelt, und es sich bei der seinerzeitigen Insolvenz offenbar um einen Betrugsfall gehandelt hatte, war klar, dass es von diesem Vermieter solch eine Negativbescheinigung nicht geben würde, so dass die Leasinggesellschaft ausnahmsweise darauf verzichtet hat.
Erfolgreiche Abwicklung
Wir konnten durch unsere Vermittlung dem Kunden also helfen, sein Zahlungsproblem zu lösen und inzwischen sind die Maschinen beim Insolvenzverwalter durch Verkauf der Maschinen an die Leasinggesellschaft von der Leasinggesellschaft bezahlt worden und unser Kunde kann die Maschinen aufgrund des Leasingvertrages weiterhin nutzen wie zuvor.
Bei der Gestaltung des Leasingvertrages handelt es sich um einen Vollamortisationsvertrag, so dass nach Zahlung der letzten Leasingrate die Maschinen nach Ablauf von 43 Monaten in das Eigentum unseres Kunden übergehen werden.
Weiterer Fall mit sogar nur 40.000,– € Auszahlungssumme
Bereits im Sommer letzten Jahres konnten wir in Zusammenarbeit mit derselben Leasinggesellschaft einem anderen Kunden, einem Vermieter für Hebelifte und selbstfahrende Arbeitsbühnen, helfen.
Dieser Kunde war ein Jahr zuvor etwas zu optimistisch bezüglich der Geschäftsentwicklung und hatte eine auf einem Klein-LKW montierte Arbeitsbühne vorzeitig aus einem laufenden Leasingvertrag abgelöst und nun Liquiditätsprobleme bekommen und benötigte dringend 40.000,00 € netto.
Aufgrund der Liquiditätsprobleme und daraus resultierenden Zahlungsschwierigkeiten lag der Bonitätsindex bei Creditreform für diesen Kunden inzwischen sogar bei 600. Doch auch diesem Kunden konnten wir helfen.
Da nach Inaugenscheinnahme durch den zuständigen Mitarbeiter der Leasinggesellschaft klar war, dass der LKW mit Bühne vom Liquidationswert her für die benötigte Summe nicht ausreichen würde, wurden in das Wertgutachten noch ein Anhänger mit einer Hebebühne sowie ein weiterer Anhänger mit einem Holzhäcksler aufgenommen.
Dadurch bekam dieser Kunde die benötigten 40.000,00 € aufgrund der Sale and Lease Back Transaktion ausbezahlt, eine Summe, die auch bei dieser Leasinggesellschaft eigentlich unter der Mindestsumme für solch eine Transaktion von 50.000,00 € liegt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen der Leasinggesellschaft und unserem Leasingmaklerunternehmen wurde diese Summe aber ausnahmsweise unterschritten, so dass auch dieser Kunde richtig damit lag, sich mit seinem Problem an uns zu wenden.
Unsere Lösungsmöglichkeiten für Ihr Unternehmen
Wie ich anhand dieser beiden Beispiele gezeigt habe, konnten wir zwei Kunden mit ganz unterschiedlicher Ausgangslage und unterschiedlichen Anliegen helfen.
Falls Sie Liquiditätsbedarf haben sollten und aufgrund Ihrer Bonität keinen Bankkredit erhalten, weil z.B. Ihr Bonitätsindex bei Creditreform schlechter als 299 ist und sofern Sie über einen nicht voll finanzierten oder nicht geleasten Produktionsmaschinenpark und/oder Fahrzeugfuhrpark verfügen, so zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen, damit wir auch Ihr finanzielles Problem lösen können.
Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Unternehmen aufgrund der Corona Maßnahmen massive Liquiditätsprobleme haben und die Creditreform in Folge dessen, zum Teil auch pauschal, bei Unternehmen einiger Branchen den Bonitätsindex herabsetzt, ist die Beschaffung eines Betriebsmitteldarlehens durch ein bonitätsunabhängiges Sale an Lease Back eine interessante Lösungsmöglichkeit.
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